Matters of Concern: Comics als epistemische Dinge zwischen disziplinären Anliegen
Abstract
Was tun wir eigentlich, wenn wir Comicforschung betreiben? „Matters of Concern“ stellt hierzu zehn praxeologisch inspirierte Thesen auf. Zumindest dort, wo geistes- und kulturwissenschaftlich gearbeitet wird und es über die bloße Datenerhebung und -akkumulierung hinaus gehen soll, haben Comicforschung und Comicforschende nicht primär mit ‚Comics‘ zu tun, so die übergreifende Beobachtung, sondern mit epistemischen Dingen oder matters of concern – mit disziplinspezifisch konstruierten Objekten des Wissens und Problemen des Fragens, die Anschlussfähigkeit an andere Praxisformen des jeweiligen Fachs und seiner traditionsgeschichtlichen Pfadabhängigkeiten herstellen müssen. Die Arbeit an Comics als epistemischen Dingen lässt sich dann sehr gut durch die Produktivität des Imports von Basisbegriffen aus unseren sonstigen Forschungs- und Lehrzusammenhängen heraus betrachten, ebenso wie über den ‚Rück-Import‘ von comicforschungsspezifischen Basisbegriffen aus dieser Praxis heraus, die daraufhin in anderen Bereichen des universitären ‚Alltagsgeschäfts‘ zum Einsatz kommen (können). Damit ist die Comicforschung zugleich mehr – oder kann mehr sein – als eine Gattungs- oder Einzelmedienwissenschaft, insofern sie sich an transfer- und anschlussfähigen Problematisierungsoperationen im Wissenschaftskonzert beteiligt. Matters of Concern: Comics als epistemische Dinge zwischen disziplinären Anliegen